Die Stadt mit den goldenen Kugeln

Liebste Anthea, liebster Lennox,
Als man uns von dieser Stadt erzählte, hatten wir gleich die Smaragdenstadt im Kopf- nur eben nicht mit grünen Edelsteinen, sondern goldenen Kugeln garniert. Stellt Euch vor, so ähnlich ist sie auch!
Glücklicherweise beliefert unsere Seifenfrau, bei der wir die letzten Tage verbracht hatten, auch die Damen und Herren der Hauptstadt mit ihren edlen Waren, und da konnten wir einfach mitfahren. Irgendwann kamen wir an einem irrsinnig schönen, gigantomanischen Schloss vorbei. Affi staunte mit offenem Mund und lehnte sich ganz weit raus, um alles zu sehen! Und fiel raus. Ich sprang mal besser hinterher.

02 Wien

Schloss Schönbrunn

Das war das Sommerschloss der Kaiser. Immer im Frühling zogen sie mit ihren Familien und dem ganzen Gefolge ins Grüne. Wurde es kalt,  zogen sie wieder zurück in die Stadt.
Jetzt gerade ist es für Menschen geschlossen, aber wir haben uns einfach durch ein offenes Fenster reingemogelt und einen netten, gelangweilten Museumswächter getroffen. Er hat uns die Geschichte von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) erzählt. Diese hatte damals den Bau von Schönbrunn – so wie es jetzt aussieht – mitsamt Park und allem Pipapo – geleitet.

Maria Theresia war eigentlich nicht Kaiserin, sondern nur Erzherzogin und Königin. Damals durften nur Männer Kaiser sein. Sie war aber ziemlich gut im Regieren und Verhandeln. So wurde sie in ihrer Zeit eine der wichtigsten Chefinnen in Europa. Sie war die allererste und einzige Frau auf diesem Thron. 
Ihr Mann, der Franz Stephan, war damit total einverstanden. 

Er war nämlich nicht so geschickt mit Menschen, aber dafür gut mit Geld. Jeder tat, was er gut konnte. So lebten die beiden glücklich und bekamen 16 Kinder.  (PS: Wir beide wissen übrigens, wo der Franz Stephan gekrönt wurde, wir waren da schon!)

Speisesaal mit Aussicht

Wow, jetzt sind wir schlau. Und hungrig. Wir laufen durch den schicken Park zu einem hübschen Café und bestellen uns Wiener Würstchen (die eigentlich verfeinerte Frankfurter sind) und Wiener Schnitzel, aber statt Wiener Kaffee lieber einen Almdudler! Die Aussicht ist phä-no-me-nal. 

Mit dem Fiaker in die Stadt

Bis jetzt hatten wir noch keine goldenen Kugeln gefunden.  Wir fuhren in die Stadt, um dort weiterzusuchen. In einer Kutsche! Sie heißt Fiaker. – Ich halte den Affi diesmal besser gut fest 😜

Es gibt einfach zu viel Bestaunenswertes hier.
Im Zentrum trafen wir Bernd und Nikola. Wir sollen Euch ganz herzlich von ihnen grüßen!
Sie zeigten uns die Altstadt und den Stephansdom. Dort haben viele wichtige Leute geheiratet, zum Beispiel Wolfgang Amadeus Mozart und seine Constanze.

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In einem Café bestellten sie uns einen ganzen Krug Almdudler! Wir sprangen gleich kopfüber rein und haben alles aufgeschlabbert. Rüüüülps!
Die anderen Gäste wollten sofort alle das Gleiche haben. – Wir hätten auch gern noch 2-3 Krüge genommen, aber wir wollten ja noch die Kugeln sehen!

Wo sind die Kugeln?

Unverzüglich machten wir uns auf die Pirsch. Kinder, es gibt so viele Schlösser und Paläste hier, und alle sind sie mit Gold verziert! Affi ist davon total begeistert. Wir liefen staunend durch die Gassen, und dann haben wir sie entdeckt – auf der Nationalbibliothek – schaut mal.

Wir hätten dem Herrn Atlas und der edlen Dame gern mal kurz die Last der Welt abgenommen, aber wir kamen leider nicht ran.

Wir durften noch gaaanz kurz einen Blick innen rein werfen. 

Sieht aus wie die
Bibliothek
von
Hogwarts,
oder?

Die Musikschreiber

Ich mit meinen feinen Ohren habe es mehr mit der Musik. Menschen, die Musik erfinden, nennt man auch Komponisten, hat man uns im Opernhaus erklärt. So wie es für jede Menge eine Zahl und für jeden Laut einen Buchstaben gibt, haben sie für jeden Ton eine Note. Damit schreiben sie ganze Bücher voll! So eins bekommt dann ein Dirigent, sucht sich ein paar Musiker, wedelt sehr viel mit seinem Zauberstab herum und macht daraus … zum Beispiel … ein Konzert. Wenn es länger dauern soll, nimmt er noch mehr Musiker und macht eine Sinfonie. Wenn dazu welche singen, wird es eine Oper. Oder so.

Stellt Euch vor, in Wien gab es HUNDERTE toller Musikschreiber!

Am interessantesten fanden wir bis jetzt diese:

Rätsel: Wenn Du die Namen in die gleiche Reihenfolge wie die Bilder bringst, erfährst Du, wen wir als nächstes besuchen werden!

Beethoven

NOR

Salieri

Haydn

RAY

Mozart

NIG

Einfach, oder?
Zum Abschluss erzählen wir Euch noch, was wir über diese Komponisten herausgefunden haben. Alle hatten irgendwie miteinander zu tun. Und das war so: 
Der Mozart (1756-1791) ist ja eigentlich in Salzburg geboren. Aaaaber die produktivsten Jahre seines Lebens hat er in Wien gelebt. Hier hat er zum Beispiel die Zauberflöte gemacht.

Er ist nur 35 Jahre alt geworden, hat aber in der Zeit mehr geschrieben als mancher 100jährige. Er hat ja auch schon als Kind angefangen.

Ebenso wie der Beethoven (1770-1827). Der wurde ja vor 250 Jahren in Bonn geboren, aber die meiste Zeit hat er wo gelebt? Genau. In Wien. Von Beethoven kennt Ihr das Europa-Lied:

Die Ode an die Freude! Sie ist aus der 9. Sinfonie. Anthea hat den Refrain mal auf der Flöte gespielt. Ich mag auch die 6. und natürlich … Ta-ta-ta-taaaaaa! … die 5.

Und wer hat den Beethoven nach Wien geholt? Der Joseph Haydn (1732-1809). 
Von ihm kennt Ihr ein anderes wichtiges Lied, nämlich unsere Nationalhymne. 

Der Haydn war übrigens auch mit Mozart gut befreundet. Die beiden haben immer versucht, genauso gut zu sein wie der andere und sind gern gemeinsam aufgetreten.

Na jedenfalls, zurück zu Beethoven. Als Haydn auf einer Reise durch Bonn kam, hörte er Beethoven spielen und wollte ihn als Schüler haben. Der zog auch tatsächlich mit Sack und Pack nach Wien. Aber nach einer Weile wollte er lieber einen anderen Lehrer, nämlich: Antonio Salieri (1750-1825). Was der nun mit Mozart und der ganzen Bande zu tun hatte, das verraten wir Euch ein anderes Mal. Versprochen!

Liebste Anthea, liebster Lennox, wir grüßen Euch ganz herzlich aus der tollsten Stadt, die wir bisher in unserem Leben gesehen haben. Bleibt gesund und neugierig! Eure Smilla und Affi

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2 Gedanken zu „Die Stadt mit den goldenen Kugeln“

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