Neuseenland

Ihr Lieben,
nach dem ausführlichen Musik- und Sportprogramm und unserer ausladenden Sightseeing-Tour (= Spaziergang zum Zweck des Anschauens von Sehenswürdigkeiten) freuen wir uns nun auf etwas Ruhigeres.
Wir fahren nämlich aufs Land. Nicht weit, gerader so viel, dass es grün wird und man die Vögel zwitschern hört. Dort wohnen Claudia, Ralph und ihre Kinder. Claudia und Eure Mama haben damals zusammen in Leipzig und Brüssel studiert, London und Paris erkundet, und … ups, wir sollten ja nicht so viel verraten.

Claudia ist Dolmetscherin. Wenn einer auf Französisch oder Portugiesisch redet, kann sie das blitzschnell alles in Deutsch erzählen. Live. – Schriftlich kann sie das auch, dann heißt es Übersetzen. „Das würde ich auch gern können“, meint Smilla. Drei Sprachen kann sie ja schon. Affi sieht das anders: „Wenn ich groß bin, werde ich lieber reich und kaufe mir einen Roboter, der das kann.“ 🤖

Mit dem Fahrrad ins Grüne

Smilla_15
Wir dürfen mitfahren
... es geht ewig lange durch Wiesen und Felder
Wie heißt es, wenn links und rechts Bäume stehen?

„Wir fahren nach Neuseeland!“ jubelt Affi.
„Es heißt Neu-Seen-Land“
„Also neun Seen?“
„Nein, NEUE Seen. Sie sind aus ehemaligen Tagebau-Stellen entstanden.“
„Heißt das, die haben da nur am Tag gebaut?“
„Es heißt Tagebau, wenn man die Kohle oberirdisch abbauen kann. – Anders als bei Gold und Diamanten, wo man Löcher und Gänge in die Erde graben muss, hat man hier einfach riesige Bagger auf die Erde gestellt und die Kohle abgetragen. Am hellerlichten Tag.“ 
„Und da wollen wir jetzt auch nach Kohle graben?“
„Nö, die sind damit schon lange fertig und haben die Baustellen mit Wasser gefüllt. Jetzt sind es schöne Seen geworden. Insgesamt schon 19, und es sollen noch mehr werden. Man will sie miteinander verbinden, so dass man mit dem Kanu von einem in den anderen fahren kann. Ist das nicht aufregend?“
„Dann können wir also schwimmen gehen?“
„Yep! Und Fische fangen, Ball spielen, Stöckchen holen und in der Sonne liegen.“
„Klingt nach einem oberaffenguten Plan!“

„Ich sehe Wasser!“ kreischt Affi. „Dort, ganz türkis!“ – „Da ist noch mehr!“ Wir sehen es auch und finden es wunderschön.

so groß waren die Baggerschaufeln
früher war hier ein Tagebau - und jetzt isses ein See

Nach vielen Runden Schwimmen, Ball holen und Klettern kriegen wir Hunger. „Die weltbesten Eierkuchen* gibt es im Speisewagen No. 51“ , versichert uns Claudia. Das ist ein alter Bauwagen direkt am See, mit Freisitz, die Inhaberin ist voll nett, und die Eierkuchen Obersahne. (*für unsere Leser aus NRW: das sind Pfannkuchen oder besonders fluffige Crepes) Wir vertilgen jeder drei Stück, und dann rollt uns Claudia gemütlich nach Hause.

Menschenforscher

Am nächsten Morgen nimmt uns Ralph mit auf seine Arbeit. Er arbeitet als Ethnologe, das bedeutet Menschenforscher. Er und seine Kollegen finden heraus, wie Menschen auf der ganzen Welt leben, wie sie zusammenhalten und was alle besser machen könnten. Zum Beispiel auch, wie sie sich besser vertragen und ohne Kriege auskommen könnten.
„Ich will auch Menschenforscherin werden!“ sagt Smilla. „Ich werde lieber Polizist“, meint Affi. „Dann sperre ich alle ein, die gemein sind oder Krieg machen.“

„Ob das so einfach geht?“ fragt sich Smilla. – Wir schauen uns erst einmal alles an, was die Forscher aus ihrer „Feldarbeit“ so mitgebracht haben. … Nein, nicht was ihr wieder denkt, die müssen nicht auf dem Feld arbeiten, sondern „in ihrem Arbeitsfeld“. Das heißt vor Ort, bei den Menschen. (Sie müssen das so kompliziert ausdrücken, weil sie Wissenschaftler sind 🙂

Da oben rechts seht ihr uns neben dem Max Planck (1858-1947), der hat dem Institut seinen Namen gegeben. Er war ein mega-berühmter Physiker – und … Smilla, falls du jetzt sagst, dass du auch einer werden willst, dann musst du ab heute viel mehr Mathe lernen. – „Hmpf“, nuschelt sie.

In Deutschland gibt es 86 Max-Planck-Institute, die alle Grundlagenforschung machen. Sie arbeiten mit 5000 Partnern in 110 Ländern zusammen. „Wie unterhalten die sich dann alle miteinander?“ fragt Affi. „Auf Englisch“, sagt Ralph. „Den ganzen Tag?“ – „Ja. Fast jedes Telefonat, jede eMail, jede Studie.“ – „Englisch kann ich schon!“ strahlt Smilla. 

In der Mittagspause führt uns Ralph ein bißchen um das Institut herum. Die drei Schnatterliesen stehen vor dem Museum für Steinzeit, äh Pardon, Vorgeschichte. Da kann man lauter Schätze unserer Vorfahren ansehen, zum Beispiel eine Himmelsscheibe mit goldenen Monden und Sternen. Die ist 4000 Jahre alt! Das wäre was für Lennox und Anthea. Und für den Niffler.
Ihr Lieben, wir wünschten, ihr wärt auch hier. Es gibt soo viel zu Lernen. – Aber ihr könnt ja auch schon wieder reisen. Vielleicht begegnen wir uns mal irgendwo? 
Das wünschen sich Eure Smilla und Affi!

▲ Da sind wir gerade              

Mein Newsletter informiert dich über neue Beiträge auf dieser Seite (Reiseberichte von Smilla&Affi).
Informationen zum Anmeldeverfahren und Widerruf findest du hier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.