Venedig

Ihr lieben Leserinnen und Leser, Kinder und Erwachsene,
ihr werdet sowieso nicht glauben, was wir alles erlebt haben, deshalb erzählen wir es unverzüglich.
Wisst ihr noch: nachdem wir irrtümlicherweise wieder in Deutschland gelandet waren (das war so), hatten wir unseren Plan geändert: wir verschieben die Welterkundung, entdecken stattdessen Deutschland und besuchen alle eure Freunde. Und die eurer Eltern. 

Wie man Museen spannend macht

Zurück aus dem Neuseenland trafen wir Gretchen. Sie hat auch zwei Kinder, und sie liebt Museen. Weil die meisten Museen für Kinder etwas langweilig sind, hat sie einfach eine Agentur gegründet, die Museen für Kinder spannend macht. Sie heißt: Hitzefrei-Spiele.  

Das Raketen-Gänsespiel haben die Kinder selber ausgedacht und gemalt, Spielemuseum Chemnitz, (c) hitzefrei-spiele

Das ist total toll, da kann man – so als Jungtier – in einem Museum spielen und dabei was lernen. Anders als die Erwachsenen, die sich alles nur ANSEHEN und DURCHLESEN, können wir wirklich was TUN! Mit Bewegung lernt es sich eh am besten, finden wir.
Wir wünschten, das gäbe es auch in unserer Heimatstadt!

Gretchen hat beruflich viel im Vogtland zu tun (das ist hier), und dort trafen wir ihren Kumpel Snake.  (Nein, Anthea & Lennox, bevor ihr jetzt fragt, nicht Snape, sondern Snake, so wie englisch „Schlange“.) Der fährt jede Woche nach Venedig und zurück. Ob wir mitwöllten?
„Na klar!“ – „Unbedingt!“  „Die schönste Stadt der Welt!“ – „Die besten Nudeln der Welt!“  „Paläste am Meer!“ – „Eis und Salanje!“ – „Lasagne, Affi. Und Du bist ein Fresssack.“
Dann müssten wir uns aber gut mit Rufus verstehen.
Rufus?

Oh, ein Reisehund? Er ist eher klein, so als Hund. Aber sehr nett. Und erfahren!
Er ist schon 10 und hat bereits die halbe Welt bereist! Hier ist sein Schlafplatz.

Das Hochhaus-Auto

Dann sehen wir Snakes Auto.
Wow!
Smilla bleibt die Spucke weg.
Ein Riesen-Monster-Transport-Auto.
„Ein Truck“, sagt Rufus. „Das weiße vorn heißt Lastwagen, und das hellblaue hinten Trailer.“ Aha.

Hier steht es in der Garage. Den Reparatur-Gang unter dem Truck haben wir genau inspiziert. Sehr praktisch.

Wir verabschieden uns von Gretchen und versuchen, in die hochhaushohe Fahrerkabine zu klettern. Keine Chance. Snake hebt erst Rufus rein, und danach uns.
In der Fahrerkabine ist megaviel Platz,  und man hat eine gigantische Aussicht durch eine riesige Frontscheibe. Wir sind angemessen beeindruckt.

Andiamo!

sagt Snake. Das ist italienisch und heißt „Auf gehts!“
Das große Auto ist schwerfällig und kommt kaum um die Kurven. Geschickt lenkt Snake es durch den kleinen Ort, so dass wir an allen Häusern vorbeikommen, ohne anzuecken.

Außerdem fährt es eher, ähm, langsam.
„Kein Wunder, heute habe ich Betonteile geladen.“
„Könntest Du auf dem Rückweg mal Wurst oder Fisch laden?“ säuselt Smilla.
„Oder Bananen?“ fragt Affi.
„Nee, ich hab ja keinen Kühltruck. Auf dem Rückweg laden wir 6 Tonnen Grissini, da dürft ihr mal probieren.“ (Rufus rät aber davon ab, staubige Knäckebrotstangen wären das, bäx.)
So fahren wir durch das schöne Bayern, stehen ab und an im Stau und rollen gemächlich auf Österreich zu.

Immer schön langsam

„In dem Tempo kommen wir heute aber nicht bis Italien, oder?“
„Nee, und ich darf auch höchstens 9 Stunden am Steuer sitzen. Das ist in Europa Gesetz“, erklärt Snake.
„Und wo übernachten wir?“
„Na hier!“ Rufus schnappt sich einen Vorhang, der uns bisher nicht aufgefallen war, und zieht ihn beiseite. Es erscheint: ein Bett, ein Kühlschrank, ein Kocher, eine Essenskiste und paar Dosen Hundefutter (njam!).
„Standheizung und -klimaanlage gibt’s auch“, schwärmt er, „damit es nachts schön warm ist!“
WAU.

Wir halten auf einem großen Parkplatz mit Blick auf die Berge.
Foto-Time! Rufus passt auf, dass wir nicht runterfallen.
Dann teilt er sein Essen mit uns, und anschließend auch seine Kuscheldecke.
Smilla träumt davon, in einem Auto-mit-Bett durch ganz Europa zu düsen. „Rom, Paris, London“, murmelt sie im Schlaf.

Italien!

Am nächsten Morgen gibt’s zum Frühstück – zum Glück keine Grissini, sondern Spiegelei.
Wir fahren und fahren und fahren, und unsere Gastgeber erzählen uns alles über Italien.  
Und dann – irgendwann nachmittags: „Ich kann das Meer sehen!“ – „Und Palmen!“ – „Sind wir bald da?“

Wir fahren direkt am Meer entlang und würden am liebsten alle gleich reinspringen.
Aber Snake muß noch ausladen im Hafen von Mestre. Das ist Venedigs geschäftige Festlands-Schwester. 

Guckt mal die riesigen Kräne!
Das Kreuzfahrtschiff darf nicht auslaufen wegen, ihr wisst schon.
Jetzt wird das Auto leichter.
Snake bewacht das, nicht dass die Mist bauen.

Venedig

Wir fahren mit dem Zug von Mestre in die schönste Stadt der Welt. Es gibt sie schon über 2000 Jahre, man hat sie auf >100 einzelnen Inseln gebaut und mit  >400 Brücken miteinander verbunden. Cool, oder? 

Es gibt keine Straßen, sondern 150 Kanäle, auf denen man mit dem Boot-Bus, Taxi-Bus oder einer Gondel fährt. Die Kanäle sind gesäumt von Palästen und Prachtbauten, welche auf ausgefuchsten Fundamenten und Holzpfählen stehen, damit sie nicht ins Wasser krachen. Das kann man bei der Weltreisenden Petra -> hier nachlesen.

Smilla möchte unbedingt den berühmten Markusdom sehen. Dazu muss man einmal quer durch die Stadt laufen – wie bei einem bekannten Lied: „Über 70 Brücken musst Du gehen“, oder so.

Als unsere Pfoten müde wurden, haben wir einen Bus genommen. Hier fahren wir gerade auf den Markus-Platz zu, genannt nach dem Heiligen Markus, einem Freund von Jesus. – In dem großen roten Turm ist die Glocke drin.

Das Bild hat uns ein Fotograf geschenkt. So sah es hier im Juni aus. Das häufige Hochwasser liegt unter anderem an Handels- und Kreuzfahrtschiffen. Und daran, dass der Hochwasserschutz nicht fertig wird. So wie ein berühmter Flughafen in Deutschland.

Hier ist der Marine-Hafen, echt majestätisch, oder? Überall sieht man den Markus-Löwen – ein geflügelter Löwe, der eine Tatze auf einem Buch hält. Was soll das bedeuten? Lesen verleiht Stärke und Flügel?

Affi will unbedingt auf die Mauer klettern und davon runterspringen.
Und rutscht irgendwie ab. AUTSCH! 

Zum Glück ist das Ospedale nicht weit. Dort erhält Affi einen schicken Gips mit Trageschlaufe.

Boah, wir könnten das ganze Internet vollschreiben über Venedig, aber zum Glück haben das schon viele andere getan, schaut z.B. mal -> hier.
Abends kehren wir müde und glücklich in unser temporäres Auto-Schlaf-Heim zurück. Der Gipsarm stört Affi nicht im geringsten, er klettert selbst in die Fahrerkabine.
Hoffentlich kommen wir mal wieder in diese tolle Stadt. Mit Euch.
Und hoffentlich geht es Euch gut?
Das wünschen sich Eure Smilla und Affi!

▲ Da sind wir gerade              

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